Aber jetzt noch ein Abriss unserer letzten zwei Wochen.
Die drei Tage im Joshua Tree Nationalpark (der Park ist nach den Joshua Trees benannt, die eine Yucca-Art ist) waren Super. Auf einem kleinen gemütlichen Campingplatz direkt zwischen Felsen haben wir unser Lager aufgeschlagen und von hier Ausflüge unternommen. Im Gegensatz zu den eher gemäßigten Temperaturen zuvor war es dort Super heiß, so dass wir uns auf Zeiten am Vormittag und späten Nachmittag beschränken mussten. Glücklicherweise haben wir hier keine exotischen und vor allem giftige Tiere wie Klapperschlangen und Skorpione angetroffen ( ich habe mich trotz großer Hitze nur in meinen Wanderschuhen vor die WoMoTür getraut!). Mit vollem Toiletten und Abwassertank ging es dann Richtung Küste-doch die Fahrt sollte nicht so einfach werden. Bereits nach kurzer Fahrt fing es im WoMo schrecklich an zu stinken. Die große Hitze hatte im Fäkalientank wohl ordentlich Gase produziert, die sich nun durch die Fahrt den Weg nach draußen bahnten....wir rissen die Fenster auf und hofften auf ein Überleben. Doch das sollte bei dieser Fahrt nicht der einzige Nervenkitzel werden. Es folgten gute 90km Highwayfahrt an LA vorbei. Hier schien keine Sonne sondern alles versank in smoggigem Nebel. Der Verkehr war beängstigend - voll und schnell und das auf 5 parallelen Fahrspuren. Doch ein knapp 10 m langes WoMo verdient auch bei Amerikanern Respekt;-). Wir manövrierten uns also durch den Verkehr bis es wieder ruhiger wurde und wir an der Küste angekommen sind. Dann ab zu unserem auserwählten first come-first serve Campground. ...aber was war das? ...wegen Überschwemmung geschlossen! Dann also zum nächsten und tatsächlich konnten wir einen der letzten Stellplätze am Meer ergattern. Die einzigen Wermutstropfen waren ein toter stinkender Delfin in ca 30m Entfernung und der halbe Meter Abstand zu den Nachbarn aber wenigstens haben wir dort auch ein paar lebende Flipper gesehen, durften Stuntmanprominenz kennenlernen (u.a. Die Hard 5) und wurden als einzige "Nichtamerikaner" herzlich in die Community aufgenommen. Danach ging es mit Zwischenstopp in Pismo Beach, auf dem Highway 1 zu unserem letzten Campground "Kirk Creek". Die Strecke ist toll aber eine etwas kleineres Fahrzeug sicherlich von Vorteil. Unterwegs konnten wir See-Elefanten (puh haben die gestunken) und einen Wal bewundern - natürlich in freier Wildbahn. Der letzte Campground war idyllisch direkt am Meer gelegen, weit ab von jeglicher Zivilisation. Unser Stellplatz war ein Traum, leider etwas schräg. Am zweiten Tag bemerkten wir, dass die sonst so extrem kalten Lebensmittel recht warm waren. Der Kühlschrank hat den Geist aufgegeben. Wie das in einem völlig neuen WoMo? Also Handbuch raus und nachlesen. Ab einer gewissen Neigung des Mobils schaltet sich der Kühlschrank ab. Gerade stehen für 8 Stunden soll Abhilfe schaffen. Aber was tun mit den Lebensmitteln? Nun, mit Babybonus haben wir zwei ältere amerikanische Herrschaften gefragt, ob wir unsere Gallonen Milch, Jogurth und Co wohl tagsüber unterstellen dürfen und haben uns einen geraderen Platz gesucht und glücklicherweise gefunden. Ende gut alles gut.
Nach drei entspannten Tagen stand dann das letzte Highlight an. San Francisco! Und damit auch noch mal die letzte große Herausforderung. Das WoMo durch SF fahren und am Hang parken. Mit Hilfe unserer Vermieter unseres süßen Studios mit atemberaubend tollem Blick auf SF fanden wir einen guten Platz. Wehmut überkam uns, als wir dann im leeren WoMo standen, haben wir uns in den vergangenen fünf Wochen doch so wohl gefühlt. Viel Zeit blieb uns jedoch nicht, wartete hier doch schon unsere Freundin und Trauzeugin Else, die extra wegen uns für das Wochenende eingeflogen war. Mit ihr verbrachten wir noch zwei schöne Tage in SF bevor es am Montag dann mit dem A380 heim ging. Und hier sind wir nun, kämpfen mit dem Jetlag und den hiesigen Wetterbedingungen.
Unser Fazit: auch mit Kind macht Reisen Spaß und ist möglich ;-)

